Rhönradturnen

Rhönradturnen

Turngerät mit bayerischen Wurzeln

Das Rhönrad wurde 1925 von Otto Feick in Schönau a.d. Brend in der bayerischen Rhön zum Patent angemeldet, als „Reifen- Turn- und Sportgerät“. Erfunden hatte er das Rad in Ludwigshafen am Rhein ca. 1920–1922 auf dem Gelände des VSK Germania, einem Sportverein, dessen Gründungsvorsitzender Otto Feick war. Das Patent wurde am 8. November 1925 ausgestellt, erst 1926 wurde der Name „Rhönrad“ geschützt und eingetragen. Der Sohn eines Schmiedes war bereits als Kind in zwei Wagenreifen in Reichenbach (Pfalz) vor der Schmiede des Großvaters den Berg heruntergerollt. Später entwickelte er das Sportgerät weiter. 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin wurde dieser Sport vorgeführt, jedoch nicht als olympische Disziplin.

Das Turngerät

Ein Rhönrad besteht aus zwei gleich großen Reifen, die durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind. Davon sind zwei mit Brettern besetzt, an denen Lederschlaufen befestigt werden. Durch diese sogenannten Bindungen sind die Füße des Turnenden lose mit dem Rhönrad verbunden. Außerdem sind an zwei der Sprossen Griffe befestigt. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Körpergröße zwischen 130 cm und 245 cm.

Inzwischen ist auch der Transport des Rhönrads unproblematisch, da moderne Geräte in mehrere Teile zerlegbar sind.

Die drei Wettkampfdisziplinen

  • Geradeturnen

    Beim Geradeturnen rollt das Rad auf einer Wettkampffläche von 23 x 3 Metern auf beiden Reifen. Es werden Pflicht- und Kürübungen geturnt. Teilweise werden dabei an das Reck- oder Barrenturnen angelehnte Elemente verwendet.

    Es gibt Übungen in beiden, einer oder ohne Bindungen.

    Bei der Bewertung einer Kür wird ein ähnliches Punktesystem wie im Kunstturnen angewendet: Schwierigkeit, Ausführung und spezifische Elemente gehen in die Bewertung ein.

    Im Erwachsenenbereich wird das Geradeturnen zu Musik ausgeführt. Dabei ist es wichtig, dass die Turnerinnen und Turner ihre Elemente passend zur Musik turnen und entsprechende Akzente setzen.

  • Spiraleturnen

    Beim Spiraleturnen bewegt sich das Rad auf einem der Reifen, es tellert wie eine Münze. In der "großen" Spirale hat das Rad einen Neigungswinkel zum Boden von 60 Grad, in der "kleinen" Spirale weniger als 30 Grad. Durch Gewichtsverlagerung und Einsatz der Arme wird das Rad in Schwung und im geforderten Neigungswinkel gehalten.

  • Sprung

    Der Sprung wird von den männlichen und seit 1999 auch von den weiblichen Turnerinnen und Turnern ausgeführt. Das Rad wird angeschoben, die Turnerin oder der Turner läuft im Steigerungslauf hinter dem Rad her und lässt sich vom Schwung auf oder über das Rad tragen. Aus der Grätsch-, Hock- oder Standposition vollführen die Turnenden dann einen Sprung vom Gerät auf eine Matte. Dies kann z. B. ein Hocksprung, Grätschsprung, Überschlag oder Salto sein.

    Wettkämpfe

    Anmeldung

    Die Meldung der Teilnehmer*innen und Kampfrichter*innen ist ausschließlich Angelegenheit der Vereine und erfolgt vereinsweise über das Internet-Meldetool GymNet unter www.dtb-gymnet.de.

    Hinweise zur Kampfrichtermeldung im GymNet

    Ausschreibungen, Zeitpläne, Ergebnislisten

    Alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Wettkämpfen sind im jeweiligen Event zu finden.