
Turnerische Mehrkämpfe
Wer sich in Turnerkreisen als „König der Athleten“ bezeichnen darf, der bezwingt die Konkurrenz zu Lande, im Leichtathletik-Stadion, zu Wasser sowie im Sport- und Sprungbecken.
Die sogenannten Jahn-Wettkämpfe sind es, die all diese Disziplinen in einem Wettkampfprogramm vereinen und damit ein Höchstmaß an Koordination, Ausdauer und Kraft von den Athleten fordern. Deshalb gelten die Jahn-Wettkämpfe auch als Königsdisziplin unter den Turnerischen Mehrkämpfen und tragen den Namen des Turnvaters Jahn, der das Turnen als genau dieses vielfältig orientierte Körpertraining begründete.
Dass sich nicht nur die Jahn-Wettkämpfe, sondern auch die anderen Mehrkämpfe im Turnen bis heute größter Beliebtheit erfreuen, beweisen in regelmäßig wiederkehrendem Turnus die Meldezahlen zu den Turnerischen Mehrkämpfen und Wahlwettkämpfen bei den Turnfesten auf Landes- und Bundesebene. Allein aus dem Bayerischen Turnverband haben sich in 2013 über 1.600 Sportler für die Vielseitigkeitswettbewerbe beim Internationalen Deutschen Turnfest angemeldet. Über 100 der bayerischen Aktiven nahmen an den Meisterschaftswettkämpfen, d. h. an den Jahn-Wettkämpfen, den Deutschen Mehrkämpfen, den Friesenwettkämpfen oder an den Mehrkämpfen im Schwimmen oder in der Leichtathletik teil und kämpften um einen Platz auf dem Treppchen.
Während bei den Mehrkämpfern das Wettkampfprogramm genau vorgeschrieben ist und die Sieger sich „Meister“ nennen dürfen, haben die Wahlwettkämpfer – wie schon der Name sagt – die Möglichkeit, ihr Wettkampfprogramm selbst zusammen zu stellen. Zur Wahl stehen hier neben dem Gerätturnen, der Leichtathletik und dem Schwimmen, auch Disziplinen aus der Gymnastik, dem Trampolinturnen und Rope Skipping. Hier werden keine Meistertitel vergeben, sondern es zählt vor allem der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles!
Diesem Motto folgten beim Internationalen Deutschen Turnfest 2009 in Frankfurt über 16.000 Aktive!